Am Montag, den 12. Juli 2010 überbringt Ingeburg Schäfer, Ortskuratorin Wetzlar der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), um 11.30 Uhr eine Bronzetafel für die restaurierte St. Johannes Nepomukkirche in Hadamar im Landkreis Limburg-Weilburg an Pfarrer Dieter Lippert. Mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Von 1753 bis 1756 erbaute der Laienbruder Franz Pfisterer als Teil des Jesuitenkollegiums in Hadamar die Johannes Nepomuk geweihte Hallenkirche. Kirche und Kollegsgebäude prägen noch heute nachhaltig das gesamte städtebauliche Ensemble. 1898 wurde der Kirchenbau um den Anbau eines größeren Rechteckchors und des Westturms mit seinem Haubendach erweitert.

Den Putzbau gliedert der symmetrische Wechsel von Werksteinpilastern und hohen, von Werksteingewänden gerahmten Rundbogenfenstern. Das Innere prägen Wandlisenen und eine qualitätvolle Spiegeldecke mit Stuckkartuschen. Zwei große Deckengemälde stellen den Tod des Johannes Nepomuk und die Himmelfahrt Mariens dar. Die kunsthistorisch wertvolle Ausstattung stammt aus der Barockzeit und wurde von Martin Volck, Johann Thüringer und Johann Neudecker, drei Mitgliedern der "Hadamarer Bildhauerschule", geschaffen. Die Orgel stammt von Theodor Claus aus Cochem.

Eindringende Nässe führte bei der Nepomukkirche zu Hausschwamm. Der Schwammbefall griff die Dachkonstruktion an und schädigte die Decke derart, dass Einsturzgefahr bestand. Betroffen waren alle Deckenbalken, Sparren, Stützen und Fußpfetten. Nach der Notsicherung von Decke, Stuck und Gemälden sowie dem Schutz des Inventars wurde das Dach instandgesetzt. Die Schwammsanierung erfolgte zimmermannsmässig durch Holzaustausch und chemische Behandlung. Inzwischen sind alle Arbeiten abgeschlossen.

Die St. Johannes Nepomukkirche in Hadamar, deren Innenraumsanierung die DSD 2007 mit 60.000 Euro unterstützte, ist eines von rund 100 Förderprojekten, die die vor 25 Jahren gegründete Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale werden bundesweit gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege jährlich mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

Bonn, den 9. Juli 2010