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Tiroler Landesmuseen

ARTTIROL 10

Tiroler Landesmuseen

Mit den jüngsten Kunstankäufen des Landes Tirol zeigt das Ferdinandeum vielfältige Gegenwartskunst aus Tirol und der Welt. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum // 26.4. – 30.6.2024

Rund 80 Einzelwerke von 39 Künstler*innen hat das Land Tirol auf Empfehlung der Kunstankaufsjury in den Jahren 2021, 2022 und 2023 erstanden. Arbeiten von Kunstschaffenden aus Tirol finden sich dabei ebenso wie internationale Positionen mit einem Bezug zu Tirol. Allesamt werden sie bei der „arttirol 10“ im Ferdinandeum präsentiert. Als besonderes Highlight der vielfältigen Ausstellung lockt die Installation „Famous Pigeons“ der in Russland geborenen Künstlerin Anna Jermolaewa, die heuer auch den österreichischen Pavillon bei der 60. Biennale in Venedig konzipiert hat. Die „arttirol 10“ ist die letzte Ausstellung, die vor dem Umbau des Ferdinandeums eröffnet wird.

Landeshauptmann Anton Mattle: „Die Ankäufe von Werken lebender Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zum Land Tirol sind ein wichtiges Element unserer Kunstförderung und ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes. Die Sammlung basiert auf der Überzeugung, dass bildende Kunst in einer liberalen Gesellschaft eine ganz zentrale Rolle einnimmt. Sie fördert die kritische Auseinandersetzung mit den Entwicklungen unserer Zeit und hilft, neue Ansätze und Orientierung zu finden. Als Landeshauptmann und Kulturreferent liegt es mir sehr am Herzen, die angekauften Kunstwerke möglichst vielen Menschen in Tirol zugänglich zu machen. In diesem Sinne wünsche ich der ‚arttirol 10‘ ein reges Publikumsinteresse und viel Erfolg.“

Florian Waldvogel, Kurator „arttirol 10“ und Leiter der Modernen Sammlung: „Willkommen bei einem Spaziergang durch die Ankäufe des Landes Tirol, der im weiß-roten Wolkenkuckucksheim beginnt, das Publikum an feiernden Pferden, einem schwitzenden Bild, Gullivers Sofa, an rauchenden Kindern direkt in die Hölle führt. Verabschiedet werden die Besucher*innen vom moralischen Kompass Julian Assange.“

Vom Himmel zur Hölle
Mit den Juryankäufen des Landes Tirol der vergangenen drei Jahre lädt die Ausstellung „arttirol 10“ im Ferdinandeum zu einem abwechslungsreichen Rundgang durch die Kunstwelt der Gegenwart. Die Gemälde und Zeichnungen, Skulpturen und Installationen wurden von Florian Waldvogel, Kurator und Leiter der Modernen Sammlung der Tiroler Landesmuseen, so arrangiert, dass der Rundgang vom Licht ins Dunkel führt. Empfangen werden wir demnach von Matt Mullicans (*1951, Santa Monica, USA) Arbeit „Ohne Titel (Heaven)“ (2014) in rot-weiß-rot, in Anlehnung an die Farben der österreichischen Nationalflagge. Daneben prangt Katharina Cibulkas (*1975, Innsbruck) „Solange Gott einen Bart hat, bin ich Feminist“ (Solange #5, 2018). Eine Installation des Tiroler Künstlers Martin Gostner (*1957, Innsbruck) weist den Weg zum Himmel. Auch im weiteren Verlauf der Ausstellung stehen internationale Positionen mit Bezug zu Tirol und Österreich neben Kunst aus Tirol. Wir begegnen Sarah Bogners (*1980, München) „Fünfergruppe“ (2020) an fröhlichen Pferden, während ein überdimensionales Sofa (2019) des Wiener Künstlerkollektivs gelatin / gelitin dazu einlädt, sich zu setzen, auf dass die ungewohnte Perspektive die eigene Fantasie beflügle. Als Glanzstück von internationalem Rang präsentiert die Schau die Reihe „Famous Pigeons“ (2021) von Anna Jermolaewa. Die 1970 in St. Petersburg geborene und in Wien lebende Künstlerin hat den österreichischen Pavillon für die diesjährige Kunstbiennale in Venedig gestaltet. Im Ferdinandeum würdigt ihre aus acht Blättern und zwei Taubenuhren bestehende Installation die Brieftauben G. I. Joe, Mocker, William of Orange Paddy, Mary of Exeter, Commando, Cher Ami und Winkie für ihre lebensrettenden Botenflüge im Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Wenige Schritte weiter beginnt ein Wandbild des aus Innsbruck stammenden Konzeptkünstlers Thomas Feuerstein (*1968) zu schwitzen, sobald sich ihm Betrachtende nähern. Bei Matthias Krinzinger (*1982) dagegen rollen nicht Schweißperlen, sondern Tränen über die Wangen rauchender Kinder.

Ein Werk aus der Reihe „Weinendes Kind mit Zigarette“ (2019 – 2021) bebildert auch das Plakat zur „arttirol 10“. Auf den ersten Blick mag die Arbeit des ebenfalls in Innsbruck geborenen Künstlers für Empörung sorgen, doch sie löst gleichzeitig auch eine zentrale Aufgabe der Gegenwartskunst ein: Sie thematisiert soziale Missstände, deutet die Gefahren von Süchten an und stellt die Empathie der Betrachtenden auf die Probe.

Nur einen Raum weiter endet der Rundgang mit einer Zeichnung von Elke Silvia Krystufek (*1970, Wien), die den Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, zeigt, sowie mit zwei dystopischen Bildszenen der italienischen Künstlerin Laurina Paperina (*1980, Rovereto). Auf dem Weg nach draußen kommt man schließlich noch an Silke Wagners (*1968, Göppingen) VW-Bus mit der Aufschrift „Lufttransa Deportation Class“ vorbei. Dieser hinterfragt den Umgang mit Abschiebungen von Schutzsuchenden. Über das Autoradio kann man die Geschichte des Busses zwischen antirassistischem Protest und juristischem Prozess hören.






  • 26.04.2024 - 30.06.2024
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    Di – So 10 – 18 Uhr 

     



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  • Blick in die Ausstellung „arttirol 10“ mit Gonn Mosnys „Leinwand #73“ (1989) und Iman Issas „Heritage Studies #7“ (2015). Copyright: Maria Kirchner
    Blick in die Ausstellung „arttirol 10“ mit Gonn Mosnys „Leinwand #73“ (1989) und Iman Issas „Heritage Studies #7“ (2015). Copyright: Maria Kirchner
    Tiroler Landesmuseen
  • Eine Besucherin betrachtet Sarah Bogners „Fünfergruppe“ (2020). Copyright: Maria Kirchner
    Eine Besucherin betrachtet Sarah Bogners „Fünfergruppe“ (2020). Copyright: Maria Kirchner
    Tiroler Landesmuseen
  • Thembi Nyoka“ (2007) aus Zanele Muholis Fotoserie „Faces & Phases“, in der die Künstlerin von 2006 bis 2016 die schwarze LGBTQIA-Bewegung in Südafrika dokumentiert. Im Vordergrund ist die Schaufenster-puppe aus Richard Hoecks „Untitled“ (2021) zu sehen. Copyright: Maria Kirchner
    Thembi Nyoka“ (2007) aus Zanele Muholis Fotoserie „Faces & Phases“, in der die Künstlerin von 2006 bis 2016 die schwarze LGBTQIA-Bewegung in Südafrika dokumentiert. Im Vordergrund ist die Schaufenster-puppe aus Richard Hoecks „Untitled“ (2021) zu sehen. Copyright: Maria Kirchner
    Tiroler Landesmuseen
  • Christine Ljubanovic, Wire Mesh, 2023 Copyright: Maria Kirchner
    Christine Ljubanovic, Wire Mesh, 2023 Copyright: Maria Kirchner
    Tiroler Landesmuseen
  • Sonia Leimer, Ohne Titel, 2018 Copyright: Maria Kirchner
    Sonia Leimer, Ohne Titel, 2018 Copyright: Maria Kirchner
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  • Auf dem Sofa (2019) von gelitin / gelatin dürfen Museumsbesucher*innen auch Platz nehmen. Copyright: Maria Kirchner
    Auf dem Sofa (2019) von gelitin / gelatin dürfen Museumsbesucher*innen auch Platz nehmen. Copyright: Maria Kirchner
    Tiroler Landesmuseen
  • Laurina Paperinas Figurenkosmos der Arbeit „Psychomania“ (2021) lässt sich per App zum Leben erwe-cken.  Copyright: Maria Kirchner
    Laurina Paperinas Figurenkosmos der Arbeit „Psychomania“ (2021) lässt sich per App zum Leben erwe-cken. Copyright: Maria Kirchner
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