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CHAGALL in Gmünd

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Eng umschlungene Liebespaare schweben durch die Lüfte, bunte, duftende Blumensträuße ragen ins Bild, Fantasievögel, Pferde und Schafe bevölkern die weiten, bukolischen Landschaften und Fische gleiten durch tiefblaue Gewässer und manches Mal sogar über den Himmel.

CHAGALL FÜHRUNG
mit Kuratorin MMag. Julia Schuster
SA, 25. Mai 2024, 11 Uhr
Wir laden Sie herzlich ein, mit Kuratorin MMag. JULIA SCHUSTER die diesjährige Ausstellung in der Stadtturmgalerie Gmünd zu besuchen und von ihrem großen Hintergrundwissen zu profitieren. Lassen Sie sich von Chagalls Lebensfreude und Energie inspirieren! Führung kostenlos, wir bitten um Anmeldung.

Hinweis: Ein zweiter Führungstermin mit Kuratorin Julia Schuster findet am DI, den 16. Juli 2024, um 10 Uhr statt.

Nach den großen Erfolgen der bisherigen Ausstellungen im Stadtturm Gmünd, ALBRECHT DÜRER (2015), FRANCISCO DE GOYA (2016), JOAN MIRÓ (2017), HENRI MATISSE (2018), WILLIAM TURNER (2019), EDWARD QUINN (2020), PICASSO (2021), MARIA SIBYLLA MERIAN (2022) und MAX ERNST (2023) präsentiert die Stadtturmgalerie 2024 den wohl größten und eigenwilligsten Zauberer der Kunst der Moderne, MARC CHAGALL.

Marc Chagall (1887–1985) zählt zu den bedeutendsten Einzelgängern der Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit seinem einzigartigen Bilderkosmos und seiner unverkennbaren Farbigkeit hat Chagall ein höchst individuelles Lebenswerk geschaffen. Seine atemberaubende und von vielen Umbrüchen und Neuanfängen geprägte Biografie erstreckt sich von einer Jugend im belarussischen Witebsk über viele Lehr- und Schaffensjahre in Paris, eine aufregende Flucht in die Emigration in den Vereinigten Staaten bis hin zu einem erfüllten und von höchster künstlerischer Produktivität gekennzeichneten Lebensabend im Süden Frankreichs. Erstmals im Süden Österreichs gibt die Ausstellung Einblicke in das farbgewaltige, reiche druckgrafische Schaffen Chagalls aus einer umfassenden deutschen Privatsammlung: Rund 80 leuchtende Papierarbeiten Chagalls demonstrieren eindrucksvoll seine poetische und optimistische Bildwelt, die inspiriert ist von der jüdisch-weißrussischen Heimat des Künstlers, von Geschichten aus der Bibel und wortgewaltiger Literatur der griechischen Antike. Ergänzt wird die Ausstellung durch eindrucksvolle Porträtfotografien des Künstlerfotografen Edward Quinn, der Chagall in seiner späten Wahlheimat Saint-Paul-de-Vence im Süden Frankreichs mehrfach sowohl bei offiziellen Anlässen als auch bei privaten Besuchen in der Intimität seines Privathauses ablichtete.

Die Gesetze der Schwerkraft scheinen in Chagalls Werk außer Kraft gesetzt zu sein. Zu seinen unverkennbaren Gestaltungsmitteln zählen das Neben-, Mit- und Übereinander von Kleinem und Großem, das anatomisch Unmögliche, das geradezu selbstverständliche Stehen auf dem Kopf. Raum und Zeit scheinen aufgehoben, dem Künstler geht es um die Seele, um die Darstellung geistiger und spiritueller Zustände. Die Farbgebung folgt diesem Gedanken und entspricht oft mehr einer inneren Farbordnung denn der Realität. Chagalls charakteristische Bildwelten definieren sich nicht zuletzt durch diese strahlende, lebhafte und zutiefst individuelle Farbigkeit. Marc Chagall war Maler und Zeichner, Keramiker und Bildhauer, er gestaltete Glasfenster, Deckenbemalungen und Mosaike und hinterließ zudem ein bedeutendes druckgrafisches Gesamtwerk, das nahezu 1100 Lithografien, rund 120 Radierungen und die beachtliche Zahl von 114 illustrierten Büchern und Mappenwerken umfasst und ihn damit zu den produktivsten Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts macht. Alles, was Marc Chagall bewegt hat, seine Herkunft, seine Interessen und seine Lebenserfahrung, finden sich in seinem grafischen Oeuvre wieder, und so bietet die Gmünder Ausstellung auch eine Reise durch das künstlerische Gesamtwerk des großen Einzelgängers der Moderne.

Chagalls Ikonografie ist geprägt durch seine Herkunft und seine jüdisch-chassidische Denkweise. Der Geist der jüdischen Mystik bestimmt Chagalls innere Welt. Aus dem heimatlichen Alltagsleben und der chassidischen Volksfrömmigkeit nimmt er seine Zeichen und entwickelt daraus eine spezifische persönliche Bildsprache. Beflügelte Wesen, Menschen, Tiere aber auch Gegenstände schweben durch die Lüfte. Liebespaare, mitunter hinter oder in Blumensträußen halb versteckt, finden sich in Chagalls Werken. Immer wieder beleben die gleichen Elemente jahrzehntelanges (druck)grafisches Schaffen: Die Kuh, der Esel, der Ziegenbock, der Hahn und das Pferd – die alltäglichen Tiere des „Stetls“ –, die geduckten Häuserreihen seiner Heimatstadt Witebsk, Leute aus dem Dorf, Pferdekarren, farbenprächtige Blumenbouquets, Engel und Vögel, Mondsicheln und Sonnen oder mythologische, oft zweigesichtige Wesen finden sich ebenso, wie die farbenprächtige Welt des Zirkus, städtische Ansichten von Paris, biblische Szenen und antike Liebesgeschichten. Die in der Ausstellung in Gmünd nahezu komplett präsentierten, einfühlsamen Illustrationen zu dem wohl ältesten Liebesroman der Literaturgeschichte, Longos‘ aus dem 2. Jahrhundert stammenden „Daphnis et Chloé“, sind ein selten präsentiertes Meisterwerk Chagalls, in dem sich seine strahlende, lebhafte und zutiefst individuelle Farbigkeit förmlich entlädt.






  • 08.05.2024 - 29.09.2024
    Ausstellung »
    Kulturinitiative Gmünd »

    Die Ausstellung ist vom 9. Mai bis 29. September 2024, täglich von 10.00 bis 13.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr, zu sehen. Gerne öffnen wir auf Anfrage die Ausstellung bereits ab 8.00 Uhr, das gilt insbesondere für angemeldete Schulklassen.

     

     



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  • Stadtturmgalerie Gmünd 2024 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
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    Kulturinitiative Gmünd
  • Impressionen 2024 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
    Impressionen 2024 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
    Kulturinitiative Gmünd
  • Marc Chagall, Der Lustgarten, 1961, Lithografie aus der Mappenwerk „Daphnis et Chloé“| © Bildrecht, Wien 2024.
    Marc Chagall, Der Lustgarten, 1961, Lithografie aus der Mappenwerk „Daphnis et Chloé“| © Bildrecht, Wien 2024.
    Kulturinitiative Gmünd
  • Edward Quinn, Marc Chagall bei der Eröffnung der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence, 1964. Links im Hintergrund das Werk L’Echo (1960) von Georges Braque. | Photo Edward Quinn, © edwardquinn.com
    Edward Quinn, Marc Chagall bei der Eröffnung der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence, 1964. Links im Hintergrund das Werk L’Echo (1960) von Georges Braque. | Photo Edward Quinn, © edwardquinn.com
    Kulturinitiative Gmünd
  • Marc Chagall, 2 Blätter aus dem Mappenwerk „Le Cirque“, 1967, Lithografien. | © Bildrecht, Wien 2024.
    Marc Chagall, 2 Blätter aus dem Mappenwerk „Le Cirque“, 1967, Lithografien. | © Bildrecht, Wien 2024.
    Kulturinitiative Gmünd