Das Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkloster in Stein wurde 2007 eröffnet und dem österreichischen Künstler Adolf Frohner (1934–2007) gewidmet. Wie Dieter Ronte, von 2007 bis 2015 künstlerischer Leiter des Hauses, feststellte, wollte Frohner „dezidiert kein eigenes Museum, sondern ein Forum, in dem spannende kulturelle Arbeit geleistet werden kann“. Seit der Antike steht der Begriff „Forum“ für ein Zentrum, einen Platz, Marktplatz oder Treffpunkt. Der Bau des Architekten Lukas Göbl ist ein zeitgenössischer White Cube, der sich in das Ensemble des historischen Klosters einfügt und sich gemäß dieser Idee zum Minoritenplatz hin öffnet.

Leider verstarb Adolf Frohner unerwartet im Jänner 2007 und konnte die Eröffnung „seines“ Forums nicht mehr miterleben. Die erste Ausstellung mit dem Titel „Zufälle, die ich provoziere“ – eine Personale zu Adolf Frohner – wurde am 29. September 2007 eröffnet. Seither folgt die Programmatik des Hauses Adolf Frohners weitsichtigem Credo. Es findet ein breitgefächerter Parcours an Ausstellungen und Veranstaltungen statt, die Aspekte aus allen Bereichen der Kultur verbinden. In der letzten Dekade fanden über 26 Ausstellungen mit insgesamt 205 Künstler/innen statt. Der Bogen reichte von Einzelpräsentationen verwandter Zeitgenoss/innen bis zu thematischen Fragestellungen, von nationalen bis zu internationalen Positionen. Das Forum Frohner umfasste auch Aspekte der Gegenwartskunst. Das Ausstellungsprogramm wurde mit Diskussionen, Musikveranstaltungen und Lesungen ergänzt. Durch die Zusammenarbeit mit der Adolf Frohner Stiftung, die das Werk Frohners wissenschaftlich aufarbeitet, ergeben sich neue Einblicke in Adolf Frohners Œuvre, wie z.B. 2012 mit der Ausstellung „Gesellschaft mit beschränkter Schönheit. Adolf Frohner. Das plastische Werk“. Erstmals wurden wenig bekannte Objekte und Plastiken Frohners präsentiert.

Elisabeth Voggeneder, Kuratorin der Stiftung und zudem in der Nachfolge Dieter Rontes für die Programmatik des Forum Frohner verantwortlich, setzt den eingeschlagenen Weg fort und versucht verstärkt, mit Statements zu aktuellen Diskursen Frohners kritische Denkweisen spartenübergreifend zu reflektieren. Ausstellungen wie zuletzt „Hommage an Werner Hofmann (part 1). Biennale des Jeunes de Paris 1967“ werfen im Zusammenhang mit Persönlichkeiten, die Adolf Frohner begegneten, kunsthistorische und gesellschaftliche Fragen auf. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit Forum Morgen und dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien realisiert und wird 2018 mit einem international besetzten Symposium zu Werner Hofmann fortgesetzt. Das Forum Frohner schafft damit einen Ort der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ideen und Fragestellungen via Kunst, abseits etablierter Pfade.